2. September 2020

Fernschreiben

Neues aus der Tech- und Business-Welt, in bekannter Qualität kurz und knackig für Sie aufbereitet: Das „Fernschreiben“ knüpft an unser erfolgreiches „Ferngespräch“ an und liefert unter anderem Insights zu neuen An- und Herausforderungen, die sich für uns Menschen aus den erweiterten Möglichkeiten des Wissenserwerbs ergeben.

MenschMaschine

Es ist ein Menschheitstraum: Das gesamte Wissen der Welt steht uns per App zur Verfügung! Doch schon ergibt sich daraus das nächste Dilemma: Unser interner Speicher (sprich: das Gehirn) ist auf solche Datenmengen einfach nicht ausgelegt. Was hier helfen könnte: Wissenschaftler der Stanford University arbeiten daran, die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine zu verbessern. Sie haben künstliche Synapsen entwickelt, die nach dem natürlichen Vorbild über elektrochemische Signale miteinander kommunizieren und einmal gebildete Verbindungen halten. Das entspricht dem Vorgang, den wir gemeinhin als „Lernen“ bezeichnen.

Künstliche Synapsen

Neue Wege CO2-Emissionen zu senken

Hoffnung für das Weltklima verbreitet das Project Vesta: Es nutzt die natürliche Verwitterung von Gesteinen, die CO2 aus der Atmosphäre binden, und beschleunigt diesen Prozess mit Olivin, einem grünen, vulkanischen Mineral. Als feiner Sand an Stränden verteilt, reagiert es mit dem Meereswasser und der Umgebungsluft. Das so gebundene CO2 dient am Ende der Prozesskette im Meer als Calciumcarbonat beispielsweise Korallen bei ihrem Aufbau. Das Versprechen von Vesta: Hunderte Gigatonnen CO2 sollen so gespeichert werden. Derzeit testet das Projektteam den Effekt an zwei karibischen Stränden.

Grüner Sand

The happy few im „Clubhouse“

Bei “Clubhouse” lebt das Berghain-Feeling im virtuellen Raum wieder auf: Jeder will rein, aber nur wenigen ist es vergönnt. Die Entwickler der Social-Media-App haben als Beta-Tester die Crème de la Chrome im Valley sowie zahlreiche Vertreter der VC-Szene eingeladen – und diese chatten nun Abend für Abend in exklusiven Kreisen. Was den Club-Charakter komplettiert: Man sieht nichts, hört aber jede Menge und es steckt viel Suchtpotential darin. Die Audio-Chat-App ist seit ihrem Start im Mai DER Hype im Valley und konnte bereits 100 Millionen an Venture Capital für sich gewinnen.

Was ist hip an Clubhouse?

Airbus: getting ready for Mars mission

Die Europäische Weltraumorganisation hat den Luft- und Raumfahrtgiganten Airbus offiziell damit beauftragt, ein Raumschiff zu bauen. Es soll erste Gesteinsproben vom Mars einsammeln. Ob jemals Leben auf dem Mars existiert hat? Die Mission soll das überprüfen. Der sogenannte Earth Return Orbiter wird 6,5 Tonnen wiegen und im Jahr 2026 starten. Angetrieben wird er von Ionenmotoren. Parallel kann Elon Musks US-Raumfahrtunternehmen SpaceX erstmals einen erfolgreichen Raketen-Launch für die bemannte Raumfahrt zum Mars melden: Sein Prototyp „SN5“ landete anders als seine Vorgänger kurz nach dem Start wohlbehalten in der texanischen Wüste.

Airbus-Orbiter

SpaceX launcht Mars-Rakete

Uber in Übernahmelaune

Uber stellt sich noch ein bisschen breiter auf und übernimmt den Softwareanbieter Routematch. Damit arbeitet der Big Player in Transportdienstleistungen nun auch mit SaaS-Lösungen für den öffentlichen Verkehr. Das erklärte Ziel von Uber: Bei der Planung von Mobilität und Anschlüssen können Reisende auf einen vernetzten Service aus einer Hand zurückgreifen – bis zur letzten Meile. Routenplanung, Bezahlung und Umsteigen auf ein anderes Verkehrsmittel sollen so erleichtert werden. Das klassische Modell „Ein Haushalt, ein (oder mehrere) Privatauto(s)“ soll somit zugunsten einer „shared“ Vision zurückgedrängt werden.

Ubers Sharing-Vision 

Uber mit SaaS-Lösungen

Apple Watch öffnet Autotüren

Wer Freude am Fahren hat, kann sich als Träger der Apple Watch 5 bald noch ein bisschen mehr freuen: Mit dem neuesten Update erweitert sich der Funktionsumfang des Wearables um Apple CarKey – und dieser öffnet viele Türen. Noch lässiger einsteigen geht dann eigentlich nur bei Cabrios mit geöffnetem Verdeck.

CarKey

Schon mal was von ROOM gehört?

Die vergangenen Monate haben mehr als deutlich gezeigt: Es braucht flexible Bürolösungen, um Produktivität und Kreativität auch unter extremen Bedingungen zu erhalten. Das amerikanische Architektur-Startup ROOM hat spannende Lösungen für das “Büro der Zukunft” entwickelt – mit flexiblen und kreativen Arbeitsplatz-Ideen.

Neue Arbeitsplatz-Lösungen

Room

Fakten für Future

Transparenz über die lokale Luftqualität – in Echtzeit und mit Lernpotenzial: Dafür liefert das Münchner IoT-Startup Hawa Dawa Daten zur aktuellen Belastung mit Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon. Erhoben werden sie z.B. von 35 Sensoren im Münchener Umland, die wiederum eine interaktive Website mit den Messergebnissen versorgen. Zusätzliche Informationen zu Außentemperatur und Verkehrsflüssen helfen dabei, die Messungen eizuordnen und gezielt zu handeln. Zum Beispiel können Fahrradfahrer mit einer entsprechenden App ihre Route durch eine Stadt so planen, dass sie dabei möglichst wenig schadstoffbelastete Luft einatmen. Gleichzeitig könnten Verkehrsleitsysteme faktenbasierte Alternativen zur Entlastung aktuell besonders stark befahrener Strecken entwickeln. Smarte Idee für die Smart City!

Video Gründungsidee Hawa Dawa

Echtzeitdaten für bessere Luft

4 Fragen an Christian Bernius, Univerv GmbH, Head of Sales

Wie nimmst du bei euch im Unternehmen und euren Kunden die aktuelle Situation wahr?

Vom normalen Arbeitsalltag sind wir noch weit entfernt. Zum Glück hatten wir auch vor der aktuellen Situation bereits unternehmensweit auf moderne Tools gesetzt und Vertriebs- sowie Consultingtermine teilweise remote veranstaltet. (Umgesetzt natürlich mit deinen Kollegen aus dem Business Team – 😉). So hat die Krise meine Arbeit nicht direkt getroffen. Doch bei unseren Kunden stellen wir gerade im Moment verstärkt fest: Wenn das Geschäft nicht normal läuft, werden Schwächen im Unternehmen aufgedeckt. Und eine Schwäche, die viele Unternehmen in den letzten Monaten bemerkt haben, ist die der Qualität ihrer Businesspartnerdaten. Das kommt uns zugute und bringt vermehrt Neukundentermine. Somit haben wir auf der einen Seite die Unternehmen, die komplett auf die Bremse treten und die, die die Zeit positiv nutzen.

Wie unterstützt ihr eure Kunden in der aktuellen Situation?

Bei unseren Kunden ist jetzt zum einen eine ausführliche Beratung gefragt – natürlich remote -, zum anderen heißt es schnell zu handeln. Aktuell stellen sich viele Unternehmen die Frage “Wie kann ich meine Kunden erreichen?“.

Nehmen wir doch mal den Handel als Beispiel, durch die aktuelle Situation wurden viele stationäre Einzelhändler zu Onlinehändlern, Daten werden über unterschiedliche Wege erhoben, die Verknüpfung der Daten on- und offline bleibt jedoch oftmals noch aus. Durch die unterschiedlichen Maßnahmen zur Erhebung von Daten (Call Center, Kundenkarten, Onlineformulare etc.) können Datensilos entstehen, welche den Kunden wiederum vor neue Probleme stellen.

Customer Data Platform ist hier das aktuelle Schlagwort, als Akronym CDP, das uns momentan überall begegnet. Gartner treibt das Thema sehr voran. CDP verknüpft Systeme, die Kundendaten halten, um diese Daten gezielter zu nutzen: Sei es für Analysen, Marketing Automation oder Themen rund um die KI. Diese Plattform ist meist in der Hoheit des Marketings.

Ist CDP nur ein Hype oder werden sich die Systeme durchsetzen?

Das kann ich nicht beurteilen. Aktuell bringen jedoch fast alle führenden CRM-Anbieter eine Ergänzung ihres Portfolios auf den Markt. Das ist auf jeden Fall ein Hinweis darauf, dass darin mehr gesehen wird als nur weitere drei Buchstaben. Diese Anbieter haben eine starke Position im Bereich Kundendaten. Unter welchem Begriff sich eine vernetze Nutzung der Kundendaten durchsetzt, ist schwierig zu sagen. Dass die Nutzung kommt, steht außer Frage.

Und wie normalisiert sich das private Leben wieder?

Leider gestaltet sich das etwas schwieriger. Mit zwei kleinen Kindern muss ich feststellen, dass der Kindergarten bei uns mit der Situation komplett allein gelassen und dadurch überfordert sind. Die Erzieher machen zwar einen großartigen Job aber der Personalmangel und die Einschränkungen im Tagesbetrieb führen zu kürzeren Öffnungszeiten und einem Aufnahmestopp in der Kita. Und das trifft uns voll. Aber lass uns das auch mal positiv sehen. Dank der flexibleren Arbeitszeitmodelle kann ich auch mehr Zeit mit den Kindern verbringen, und das ist definitiv eine gute Entwicklung. Wobei – ohne meine Frau, die dadurch jetzt später wieder in den Beruf einsteigt, wäre das nicht machbar und sie sieht das sicher nicht so positiv. Ich kann nur sagen: Danke, dass sie das so toll macht!

Ausblick

  • Ferngespräch 04 | Ihre Verbindung wird gehalten – Vorstandsupdate
    17. September 2020 16.00 bis 17.00 Uhr
    Unser hybrides Ferngespräch mit Guiscardo Pin, Vor­stands­vor­sitz­en­der Vodafone Enterprise Plenum e. V & Partner Reply Deutschland, Prof Dr. Peter Krug, Vorstand Vodafone Enterprise Plenum e. V. & CTO Datev eG, sowie Martin Grabowski, Geschäftsführer Vodafone Enterprise Plenum e. V. & Director Marketing & Produkt Business Vodafone Deutschland. Die Einladung erhalten Sie in den nächsten Tagen.
  • Digital Academy IoT
    Oktober 2020