Der Weg in den wirtschaftlichen Wohlstand führte die einstige Radfahrnation China direkt in den innerstädtischen Smog. Aus dieser Erfahrung heraus ist das Reich der Mitte zum globalen Leader in Sachen eCar geworden.
Auch selbstfahrende Autos werden erprobt. Start-ups wie JingChi und Pony.ai sind im Test, der Suchmaschinenanbieter Baidu stellt quelloffen Zugang zur Plattform Apollo, Alibaba arbeitet an den Kartendaten und Huawei entwickelt mit 5-G die passende Netzstruktur.
Währenddessen setzt NIO neue Maßstäbe in Bezug auf die Qualität der eCars einschließlich schneller Ladeinfrastruktur. Wir freuen uns auf den Austausch mit kreativen Auto-Enthusiasten, die nicht nur in der Formel-E-Rennserie Rekorde jagen.
Dazu passt noch ein Superlativ: SenseTime. Es gilt aktuell als weltweit wertvollstes KI-Start-up. Auf rund drei Milliarden US-Doller schätzt Bloomberg die Innovationskraft des jungen Teams.
NIO – im eRun!
NIO setzt auf Qualität bei eCars. Das Know-how stammt unter anderem aus der FIA-Formel-E–Rennserie, in der NIO mit Bestmarken glänzt, und aus soliden Tests. Tausende Fahrkilometer musste der NIO ES8, ein neu konzipierter Elektro-SUV, in der Mongolei absolvieren.
Als Engpass in der Elektromobilität gilt, dass die Stromnetze beim massenhaften abendlichen Laden nicht ausreichen – NIO’s Antwort ist ein Wechselsystem für Akkus.
2014 in Shanghai gegründet, beschäftigt NIO heute weltweit rund als 2.000 Mitarbeiter an 13 Standorten. In München arbeiten 120 Experten an der Design- und Markenentwicklung, das Software-Know-how ist im Silicon Valley konzentriert: Hier testet NIO seit 2016 selbstfahrende Autos. Wohin NIO steuert, erklären Mitgründer Jack Cheng und Hui Zhang, Managing Director der NIO GmbH, dem Plenum.
KMPG -Schwachstellen der Elektromobilität
Die Macht der Erkennung
SenseTime gilt als wertvollstes KI-Unternehmen weltweit: 2014 von Xu Li, Bing Xu und Xu Xiaolan gegründet wird es aktuell mit drei Milliarden US-Dollar bewertet. Die Gerüchteküche über einen IPO brodelt bereits. Das Start-up entwickelt Gesichts- und Bilderkennungssoftware, die auf mehr als 100 Millionen chinesischen Smartphones installiert ist.
User-Identifikation kennt man bereits von Apple, SenseTime erweitert das Security-Merkmal auf intelligente Terminals und verknüpft AI-Erkennung mit dem öffentlichen Raum, mit Bankautomaten, mit IoT und Robotic, mit Healthcare und anderen Anwendungsszenarien.
Mit rund 8.000 Grafikkarten ausgestattete Hochleistungsrechner sollen in mindestens fünf der größten Städte Chinas die Live-Daten aus Verkehrsüberwachungskameras und den Linsen verschiedenster Terminals oder auch Smartphones in einem einzigen System automatisiert auswerten, beschreibt das Magazin t3n die SenseTime-Vision.
Kriminelle haben es künftig schwer in der Volksrepublik: Wer bei seiner Tat vor eine Linse gerät, soll binnen 48 Stunden ermittelt werden.
Boom-Town Shenzhen
Am späten Abend reisen wir nach Shenzhen, ein paar Daten zur Metropolregion vorab: Die Region Shenzhen besteht aus elf Städten mit insgesamt 66 Millionen Einwohnern. Mittendrin: Shenzhen. Vor 30 Jahren war die die Stadt übrigens noch ein kleines, 30.000 Einwohner großes Fischerdorf.
Die Städte werden infrastrukturell miteinander verflochten. Jede City erhält eine Fokusaufgabe, etwa führend in Sachen künstlicher Intelligenz zu werden. Die Vorgabe gilt für Verwaltung, Wirtschaftsförderung und das Bildungssystem vom Kindergarten bis zur Universität.
Start-ups erhalten mietfrei Räume und es werden Budgets für Forschung & Entwicklung aggregiert – Shenzhen soll so zum global konkurrenzfähigen Wirtschaftshub wachsen.
Entwicklungshilfe für KI
In Europa verkümmert künstliche Intelligenz geradezu, befürchtet hingegen die EU: Bis zum Jahr 2020 sollten daher mindestens 20 Milliarden Euro von Unternehmen und der öffentlichen Hand investiert werden, teilte die zuständige Kommission mit und fördert selbst mit 1,5 Milliarden Euro Entwicklungshilfe.
Die Mittel sollen an kleine und mittlere Unternehmen fließen. Es gelte, Projekte im Gesundheitswesen, im Verkehrssektor oder zur Digitalisierung der Industrie unterstützen. China ist digital entschlossener.