22. Mai 2017

Datenzukunft: 5G

DSC_0030


Auf zwei Rädern balanciert der Roboter: In Sekundenbruchteilen wechseln Daten zwischen Gleichgewichtssensor, Cloud und Elektroantrieb. Verzögert sich dabei die Paketlaufzeit um mehr als fünf Millisekunden, stürzt der Miniroboter aus seiner fragilen Balance. Mit solchen Experimenten demonstrierte Ericsson in seinem Stockholmer Studio dem Vodafone Enterprise Plenum die Leistungsfähigkeit kommender 5G-Technik.

Konsequent testet der globale Netzausrüster mit Branchen-Leadern eine Vielzahl praktischer Anwendungen durch 5G-Technik, und zwar quer durch die Service- und Industrielandschaft. Ob smarte Werkshallen oder Verkehrssteuerung, die Botschaft aus Stockholm ist eindeutig: Wer von 5G profitieren möchte, sollte seine Entwicklung heute starten.


Der Zukunft voraus

Es ist eindeutig: Das breite Anwendungsfeld der 5G-Technik wird das Datenwachstum zusätzlich beflügeln. Mobile Mediennutzung und eine Vernetzung via Sensoren sind klare Hinweise darauf. Zwingende Voraussetzungen sind jedoch flexible Cloud-Systeme, hochleistungsstarke IOT-Anbindungen im Breitband- und Narrowband-Format, extrem kurze Paketlaufzeiten und langlebige Sensoren. Einige der Techniken sind bereits auf dem Markt.

Aktuell werden die Standards von 5G justiert. Erik Ekudden, Ericsson Head of Group Technology Strategy & CTO Americas, baut dabei auf die Bereitschaft der Industrie für eine vernetzte Produktion. Nur aus Kooperationen und gemeinsamer Erfahrung erwachsen passende Open-Source-Vereinbarungen und international einvernehmliche 5G-Grundlagen, betont er.


Innovation aus Evolution

Industry 4.0 gilt dabei als Zauberformel für den Industriestandort Deutschland: Die Svenska Kugellagerfabriken (SKF) produzieren an vielen deutschen Standorten langlebige Präzisionslager. Die Unternehmensgruppe setzt klar auf die Vernetzung der Werkbank: Damit jede einzelne der komplexen Maschinen datenfähig wird, mobile Kontrolle und Steuerung möglich sind, benötigt jede Werkshalle ein mobiles Netz. Zur Analyse werden zugleich unterschiedlichste Produktionsparameter eingeflochten – von Logistik bis Wartung.

„Dabei geht es uns um die Anbindung von Anlagen, Maschinen und Geräten ans Internet – und zwar via Cloud Computing. Alles zusammen ermöglicht eine Analysetechnik, die zu neuen Erkenntnissen führt. So schaffen wir ein leistungsstarkes Grundgerüst für neue Geschäftsmöglichkeiten: Im Endeffekt lässt sich auf Basis dieses Gerüsts eine höhere Kosteneffizienz in der Fertigung, der Anwendungstechnik, der Produktentwicklung und den damit eng verbundenen, funktionsübergreifenden Geschäftsbereichen erzielen“, so SKF.

Die SKF-Erfahrung lehrt: Bereits mit heutiger 4G-Technik und Gigabit-Anbindung lassen sich viele der gesteckten Ziele einer Industry 4.0 erreichen. Nachfolgend kann 5G den Innovationsvorsprung erweitern.


IMG_9168Beginnen Sie jetzt!

5G ist eine Evolution: Mit stimmigen Frequenzen gelingt zwar zügig ein Flächen-Rollout, in dem auf bestehende LTE-Struktur aufgeschaltet wird, doch zunächst müssen technische Standards international vereinbart und einvernehmlich Stück für Stück in die Netze eingeflochten werden.

Solche Entwicklung „step by step“ ist für Ericsson-Manager Håkan Djuphammar, Head of Strategy & Technology, Business Unit IT & Cloud, kein Nachteil. Viele Branchen ständen vor den gleichen Herausforderungen, es gelte gemeinsam Lösungen zu suchen. Wer heute experimentiere und entwickle, gewinne innovative Ansätze. Djuphammar fasst seine Erfahrungen eindeutig zusammen: „Keiner wartet auf 5G. Wer ein Business mit ICT entwickeln möchte, sollte sofort mit den Möglichkeiten von 4G beginnen.“

Ericsson / Arthur D. Little 5G-Studie