28. Oktober 2022

Fernschreiben

Gar nicht gruselig: Unsere Tech-Nachrichten als  Halloween-Treats im Oktober.

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Energiefresser wird Stromerzeuger

Was, wenn wir auf Autobahnen zukünftig mehr Energie erzeugten als zu verbrennen? Ein 10 m x 17 m großes Solardach über der A81 bei Singen soll in einem deutsch-österreichisch-schweizerischen Pilotprojekt zeigen, ob der Bau von Photovoltaikanlagen an Standorten wie diesem wirtschaftlich sinnvoll ist. Wegen der hohen Sicherheitsansprüche an die Stabilität bei Unfällen sind solche Anlagen teuer. Geprüft wird jetzt, welche zusätzlichen positiven Effekte neben dem Energiegewinn in die Rechnung mit aufgenommen werden sollten – zum Beispiel die Tatsache, dass die Fahrbahn durch die Überdachung seltener erneuert werden muss, weil sie Witterungseinflüssen weniger ausgesetzt ist. Die Schweiz ist schon weiter: Hier werden neben vergleichbaren Projekten unter anderem 350 Lärmschutzwände für die Stromgewinnung ausgeschrieben.

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AI-Hilfe statt Gießkanne

Schnelle Hilfe dorthin senden, wo die Not am größten ist: Das gelingt im Fall der Opfer von Hurricane Ian dank Zusammenwirken von menschlicher Spendenbereitschaft und künstlicher Intelligenz. Diese identifizierte auf Satellitenbildern Gegenden, die am stärksten zerstört wurden und ergänzte die Information durch Daten über Armut, unter anderem aus Quellen wie dem US Centre for Disease Control and Prevention. Die Hilfsorganisation „GiveDirectly“ arbeitet dafür mit Google zusammen. Die Nachricht über eine Soforthilfe von 700 US-Dollar verschickten sie über eine App für Lebensmittelmarken-Zahlungen. Ob dieser pragmatische Ansatz auch im datengeschützten Europa denkbar wäre?

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Völkerverständigung im Metaverse

Über 8.000 Kilometer Entfernung zwischen Israel und Korea schrumpfen im Metaverse auf ein Minimum zusammen. Die israelische Botschaft in Korea hat dort mithilfe des koreanischen Virtual-Reality-Unternehmens VRillAR eine eigene Repräsentanz für Besucher beider Völker eröffnet. Das ermöglicht einen nahezu direkten Austausch per Avatar – zum Beispiel mit Botschafter Akiva Tor. Konferenzen, Debatten, Shows und Filmfestivals können dort länderverbindend stattfinden. Selbst Unmögliches wird dort möglich. Oder hätten Sie je gedacht, dass sie einmal Albert Einstein begegnen würden? Hier öffnet er uns Tür und Tor.

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Remote-Doktor

Es gibt Tage, an denen man am besten an mehreren Orten gleichzeitig wäre. Zum Beispiel, wenn man als Ambulanz-Team bei einem großen Volksfest insgesamt 7.000 Notfälle versorgen muss. Für das ärztliche Team auf der Wiesn war das nun möglich: Für eine erste Einschätzung der Lage schalteten sie sich bei der Versorgung von insgesamt 40 Patienten als Telenotarzt oder -ärztin mit den mobilen Rettungsteams vor Ort zusammen. Die Datenübertragung per WLAN, Mobilfunknetz oder Satellitenempfang funktioniert auch bei geringer Bandbreite und könnte damit in echten Ausnahmezuständen schnelle Hilfe bieten.

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Modell-Eisenbahn mit „RailChain“

Was ab den 1880er Jahren die weitestgehende Vereinheitlichung der Spurweite für den europaweiten Bahnverkehr war, könnte das RailChain-Projekt für die Zukunft sein. DB Systemtechnik und Partner, zum Beispiel das Hasso-Plattner-Institut, haben ein datensicheres System entwickelt, über das sämtliche Sensordaten aus dem Zug-Fahrbetrieb aufgezeichnet und in der Blockchain für den Austausch mit anderen Systemen sicher gespeichert werden. Das könnte nicht nur die übliche „Blackbox“ ersetzen, die bei Störungen und Unfällen eine nachträgliche Analyse ermöglicht, sondern bedeutet auch einen wichtigen Schritt in Richtung „automatisierter Fahrbetrieb“. Im „advanced TrainLab“ der DB fährt die RailChain seitdem automatisch mit.

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Kinderleichtes Coden

Geld und Awareness für die Dringlichkeit von Digitalisierungsprojekten sind da – was Unternehmen heute vor allem ausbremst, sind fehlende Fachkräfte und Überregulierung, so das Ergebnis einer CIO-Umfrage. Eine Lösung für beide Herausforderungen könnte ein Trend sein, der sich laut Gartner seit einigen Jahren deutlich verstärkt: Technik-affine Laien nutzen Low-Code- oder No-Code-Plattformen, um sich Anwendungen wie aus dem Lego-Baukasten selbst zusammenzustellen – ganz ohne Programmierkenntnisse. Zahlreiche Banken nutzen dies beispielsweise bereits und erreichen dadurch laut Umfrage eines Plattformanbieters sehr viel schnellere Erfolge hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit, geschäftlicher Agilität und Markteinführung. Würden Sie, eine IT-Qualitätssicherung vorausgesetzt, ebenfalls auf solche „Citizen Developer“ setzen?

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Fachkräfte-Magnet

Wie präsentieren Sie Ihre Produkte auf Ihrer Website? Gibt es eventuell sogar einen Shop, der nach allen Regeln der Kunst auf die User Experience optimiert ist? Und wie sieht es mit Ihrer Recruiting-Seite aus? Wenn wir uns längst auf einem Bewerbermarkt bewegen, müssten sich Jobangebote und der gesamte „Sales-Funnel für Bewerber:innen“ nach eben diesen professionellen Maßstäben messen lassen. Daten wie Conversion- und Bounce-Rate oder Verweildauer und Scroll-Tiefe könnten wichtige Hinweise darauf geben, was noch zu optimieren ist, um genau die richtigen Fachkräfte anzuziehen und nicht mehr loszulassen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen in Zeiten des allgegenwärtigen Fachkräftemangels. 

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Angestellte Digital-Nomaden

Einfach den Laptop packen und aus dem Ausland arbeiten? Klingt gut, wird mittlerweile nicht nur von Digital-Nomaden sehr gerne praktiziert, kann aber trickreicher sein, als man denkt. Viele Unternehmen schaffen deswegen eigene Workation-Regeln für ihre Mitarbeitenden, die die Aspekte Sozialversicherung, Steuerrecht und Datenschutz berücksichtigen. Hinzu kommen kulturelle Fragen: Wird Arbeit nach dem Ergebnis oder nach Einsatzzeiten beurteilt? Wie schützen sich Mitarbeitende davor, dass Arbeit und Leben verschwimmen – und welche Voraussetzungen schaffen Unternehmen dafür? Doch gar nicht so einfach, oder? Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus? Gibt es dort schon eine verbindliche Workation-Regel? 

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Neuer Goldstandard im Recruiting?

Kann man in Zeiten des Fachkräftemangels noch wählerisch sein, was die Soft Skills von Mitarbeitenden angeht? Wahrscheinlich sollte man es mehr denn je. Denn wenn sich die Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt, sind Einsatzbereitschaft und Teamfähigkeit besonders gefragt. Laut Studie der Bertelsmann Stiftung steigt in Zeiten der Dauerkrise zudem die Nachfrage nach besonnenen, einfühlsamen und positiv denkenden Teammitgliedern. Ebenfalls spannend: Die Gewichtung von gefragten Soft Skills variiert regional. Welche schätzen Sie besonders an Ihren Kolleg:innen?

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Würstchen vom Müller

Von wegen, kleine Brötchen! Bei Goodmills kommt jetzt die Extrawurst auf den Grill, oder der Burger – Hauptsache, rein vegan und damit zeitgemäß. Denn der Markt für pflanzliche Proteine wächst schnell. Deswegen führen Müllers Mühle und GoodMills Innovation ihre Kompetenzen im europäischen Vertrieb, in der Anwendungstechnik sowie der Produktentwicklung unter einem Dach zusammen. Gespannt, welche vegane Leckereien dabei in Zukunft entstehen?

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Robo-Dog in der Hundeschule

Erinnern Sie sich an unsere Nachrichten über Roboter-Hund Spot von Boston Dynamics? Beim Plenumsmitglied Drees & Sommer SE geht er jetzt in die Hundeschule. Das auf Bau und Immobilien spezialisierte Beratungsunternehmen lässt ihn auf Baustellen und in Bestandsimmobilien seine Runden gehen, um dort Daten für digitale Zwillinge der Bauprojekte zu sammeln. Dabei lernt er derzeit viel über erfassenswerte Daten („Fein!“) und Dinge, die er ignorieren sollte, wie herumstehende Baumaterialien („Pfui!“).

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Ressourcen sparen ohne Qualitätsverlust

Lassen Sie den Wasserhahn durchgängig laufen, damit Sie sich jederzeit die Hände waschen können? Auch wenn der Vergleich ein wenig hinkt: Er macht plakativ deutlich, wie eine intelligente Steuerung von Mobilfunknetzen Energie sparen kann. Vodafone testet in Zusammenarbeit mit seinem Technologie-Partner Ericsson und von der Bundesnetzagentur begleitet den dynamischen Betrieb seiner Mobilfunk-Stationen. So kann der Energieverbrauch ohne Qualitätsverluste auf den tatsächlichen Bedarf angepasst und um schätzungsweise 30.000 Kilowattstunden jährlich gesenkt werden. Das ist so viel, wie 3.000 Haushalte in diesem Zeitraum verbrauchen.

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Giga-Glasfaser-Allianz

Einen großen Schritt in Richtung flächendeckender Glasfaserausbau macht Vodafone in einem Joint Venture mit der luxemburger Finanzholding Altice: Im Frühjahr steht dessen Gründung unter dem Namen „FibreCO“ an. Mit einer sieben-Milliarden-Investition soll diese „größte Glasfaser-Allianz der Republik“ bis zu sieben Millionen Haushalte an reine Glasfaser anschließen. Der Ausbau-Schwerpunkt liegt bei den Haushalten, die bereits per Fernseh-Kabelnetz von Vodafone versorgt werden, weitere 20 Prozent der Anschlüsse sollen dort verlegt werden, wo Vodafone bisher noch keine Internet-Versorgung lieferte. Das Projekt bringt damit die Glasfaserleitungen im Netz immer näher zum Kunden, erhöht die Anzahl der Glasfaser-Knotenpunkte und optimiert vorhandenes Spektrum für höhere Upload-Geschwindigkeiten. Und das ist eine wesentliche Voraussetzung für die zukünftige Nutzung neuer Technologien.