Schneller, flexibler, breiter: 5G ist eine Evolution mobiler Datenstrukturen, die eine immense Vielfalt von Anwendungen ermöglicht. Je nach Frequenz lassen sich Datenmassen durchschleusen, nahezu Echtzeit-Verbindungen aufbauen und/oder reichweitenoptimierte Versorgungszellen einsetzen. Wenn es darum geht, die intelligente Stadt zu entwickeln, Mobilität neu zu denken oder die Vernetzung von Maschinen voranzutreiben – 5G schafft die Voraussetzungen für eine Fülle technologischer Zukunftsvisionen.
Das Plenum beobachtet kontinuierlich die Entwicklung von 5G, sei es im Aachener Eurolab oder im Ericsson HQ bei Stockholm. Im DHL Innovation Center haben wir Einblick in die kommende 5G-Anwendungen gewonnen.
5G: Netze im Netz
Die Leistungsfähigkeit der 5G-Technologie ist gigantisch: Im Vergleich zu LTE erreicht 5G eine 1000fache Datenrate und eine 100fache Anzahl an Geräten. Die Paketlaufzeiten schrumpfen auf ein Zehntel, die Ausfallquote sinkt auf unter 0,001 Prozent und der Energiebedarf wird zugleich minimiert, skizziert Dr. Kim Mahler, Programm Manager des Fraunhofer Heinrich Herz Instituts für 5G Berlin e.V.
5G fußt auf den Frequenzen von 700 MHz sowie 3,4 bis 3,8 GHz und 26 GHz. Gekoppelt mit entsprechender Hardware entstehen auf dieser Basis 5G-Varianten mit unterschiedlichen Eigenschaften: Enhanced Mobile Broadband(eMBB) bezeichnet das herkömmliche Netz mit vielen Geräten und Nutzern mit hohen Datenraten und breitgefächerten Anwendungen; enhanced Machine-Type Communications(eMTC) ist ideal für die Maschinen-Kommunikation, für Logistik und Monitoring; Ultra-Reliable and Low Latency Communications(URLLC) bietet extrem kurzen Paketlaufzeiten für eine Car-to-X-Kommunikation, für automatisierte Drohnensteuerung, E-Health-Anwendungen oder Smarte Produktion.
Struktur für Neues
Jeder Entwicklungsschritt in Richtung 5G bietet neue Möglichkeiten mit entsprechendem Mehrwert, erläutert Joe Wilke, Head of 5G for Industires bei Ericsson. Beispiel Automobilbranche: Persönliche Informationen für den Fahrer, breite Verkehrsleitung, Steuerung des Fahrzeugs, Servicedienste von Werkstatt bis Parkplatz, all diese technischen Varianten münden in Car-to-X-Projekten, etwa mit dem Hersteller Scania. Jede Netzneuerung wird bei Ericsson sorgfältig in Kundenprojekte eingeflochten, in Projekte von von Automobil bis Robotik, von Energie- bis zum Gesundheitssektor.
Als Netzausrüster ist Ericsson Innovationsführer im 5G-Zeitalter. Joe Wilke vergleicht den Weg in die 5G-Welt mit einer Reise: Es gelte die aktuellen Netzeigenschaften auszureizen, kurzfristig kommende Szenarien vorzubereiten und im Wissen um die künftigen 5G-Möglichkeiten jetzt Strukturen vorzubereiten.
Praxis statt Theorie: Ericsson und 5G
Vodafone: Einladung in die Zukunft
5G revolutioniert die mobile Datenübertragung und schafft das Fundament für die Gigabitgesellschaft und die digitale Transformation der Industrie. Um daraus einen nachhaltigen Standortvorteil zu gewinnen, hat die Bundesregierung in ihrer 5G-Strategie einen klaren Appell an die Industrie gerichtet: Unternehmen aller Branchen müssten die Potenziale erkennen und ihre Anforderungen einbringen. Es gilt, zukunftsweisende Ansätze zu testen, Erfahrungen zu sammeln, Ideen zu entwickeln und sie zu realisieren.
Martin Grabowski, Director Enterprise Productmarketing & SOHO Business sowie Geschäftsführer des Vodafone Enterprise Plenums, formuliert den Gedanken als Einladung an das Plenum und alle Enterprise-Kunden des Konzerns: „Lassen Sie uns gemeinsam entsprechende Projekte, Ideen, starten! Jetzt!“ Wer heute die Herausforderung der 5G-Technologie annimmt, wird sich in Zukunft echte Wettbewerbsvorteile sichern.
Willkommen, Generation R!
„Robotik, Automatisierung und AI werden in den nächsten 50 Jahren mindestens so viel Einfluss auf das tägliche Leben, die Gesellschaft und die Wirtschaft haben wie das Internet in den letzten 50 Jahren.“ Dominik Bösl, VP Consumer Driven Robotics bei KUKA und Gründer der Robotic Governance Foundation, hat eine klare Botschaft: Robotik werde alle Bereiche unseres Lebens durchdringen, unsere Enkel als „R”-Generation aufwachsen.
Bösl gliedert die Entwicklung in vier Phasen: Sie führen von einfachen roboter-basierten automatisierten Anwendungen bis zu feinfühligen, sicheren, mobilen, humanoid wirkenden Geräte mit kognitiven Fähigkeiten. Eine solche Zukunft erfordert verantwortungsvolle Regeln, daher gründete Bösl die Robotic Governance Foundation.
Und 5G? Noch binden Datenkabel Roboter, doch künftig werden dies Geräte kleiner, leistungsfähiger, filigraner, sind zunehmend auf reine Mechanik reduziert und vor allem mobil. Die nötigen Denkprozesse bis hin zur KI-Verknüpfung rechnet die Software in der Cloud. Je nach Modell braucht der Roboter dann Informationen in Echtzeit, in großer Menge und mit garantierter Sicherheit. All das liefert 5G.
Sie haben ePost
Elektroflotte statt Diesel: Seit Jahren arbeiten Deutsche Post/DHL an der Umstellung ihrer Fahrzeuge. Und das mit Erfolg, bestätigt Frank Wegner, Senior Expert im Geschäftsbereich Elektromobilität des Konzerns. Heute rollen 5500 StreetScooter und 3000 eBikes über deutsche Straßen, und sie „tanken“ an 6500 eigens installierten Ladesäulen.
Die Technik der Fahrzeuge, maßgeschneidert für Zusteller, entwickelte Professor Achim Kampker von der RWTH Aachen. Genügend Reichweite, einfache Beladung, korrosionsarme und leicht zu reparierende Karosserie sowie ein ergonomischer Ein- und Ausstieg prägen die Modelle. Die Scooter sind effizienter als ihre Dieselgeschwister, sie haben kaum Verschleiß; es genügt eine reduzierte Wartung und Strom ist günstiger als Kraftstoff.
Der Logistik-Konzern denkt weiter in die Zukunft: Wäre es nicht praktisch, wenn ein Postfahrzeug sein Stop und Go selbst steuern, der Zusteller nur noch Pakete, Briefe und Päckchen entnehmen und an den Adressaten ausgeben würde? Einige Pakete könnten in der Logistik-Kette sogar den Weg zum Adressaten selbst organisieren, im letzten Teilstück etwa via automatisierter Drohne. Für solche Zukunftsprojekte sind extrem leistungsfähige und qualitativ hochwertige Datennetze Bedingung – mit 5G entstehen die Grundlagen.
Technologie für die Welt von morgen
Für Andreas Trattler, Gründer von Activerobotics, sind Roboter keine Wesen der Zukunft, sondern Werkzeuge von heute. Trattler hat verschiedene selbstfahrende Unterbauten entworfen, eine Montagefläche für Werkzeuge, Sensoren oder Kameras . Das Modulsystem passt für Forschung und Entwicklung, in der Landwirtschaft, bei Sicherungs-, Kontroll- und Rettungsdiensten. Activeroboticsbietet die zudem die Konstruktion der Mechanik und Elektronik sowie Software und Schulung.
Das Start-Up What3wordshat ein neuartiges Adressverzeichnis entwickelt, das den Globus in 57 Billionen je neun Quadratmetern große Felder einteilt und jedes Feld mit einer eigenen Drei-Wort-Kombination verzeichnet. So lässt sich auch ohne Straße und Hausnummer jeder Punkt weltweit ansteuern. So gelingt die Paketzustellung in der mongolischen Steppe oder die Pizzalieferung an einen Waldsee. Die White-Label-Idee hat Erfolg: Inzwischen nutzen schon mehr als 600 Unternehmen in über 170 Ländern das Verzeichnis, berichtet CMO Giles Rhys Jones. Darunter finden sich so namhafte Konzerne wie Daimler oder Deutsche Bahn.